Im Januar fand an der Universität Passau ein Workshop zu Jamu – der traditionellen indonesischen Kräutermedizin – statt. Die Veranstaltung richtete sich an alle Studierenden und Mitarbeiter der Universität. Initiiert und organisiert wurde der Workshop von Anna Knöbl, Promovierende am Lehrstuhl für Kritische Entwicklungsforschung mit Schwerpunkt Südostasien, im Rahmen eines von der Universität Passau geförderten studentischen Projekts. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Indonesischlektorat des Sprachenzentrums sowie vom Generalkonsulat der Republik Indonesien in Frankfurt am Main.
Eröffnet wurde der Workshop von Dr. rer. nat. Roniyus Marjunus, Attaché für Bildung und Kultur der indonesischen Botschaft in Berlin, der die Initiative für ihre kulturelle und akademische Relevanz lobte und ihre Bedeutung für den Ausbau der wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Indonesien und Deutschland hervorhob.
Der Workshop bot nicht nur eine Einführung in traditionelle Gesundheitspraktiken, sondern auch in kulturell verwurzelte und nachhaltige Ansätze der öffentlichen Gesundheitsversorgung. Jamu wurde von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt und steht beispielhaft für die Verbindung von traditionellem Wissen, ökologischer Nachhaltigkeit und der zentralen Rolle von Frauen bei der Weitergabe von Heilmethoden.
Im ersten Teil des Workshops beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Jamu als interkultureller Gesundheitspraxis, diskutierten deren Nachhaltigkeitsaspekte und die Rolle der Frauen als Wissensträgerinnen und wichtige Akteurinnen in der Gesundheitsversorgung der Gemeinschaft. Im praktischen Teil des Workshops lernten die Teilnehmenden unter Anleitung von Liza Schulz, einer in Deutschland lebenden indonesischen Jamu-Praktikerin, Jamu selbst herzustellen.