Leopoldinum: Uni meets school

Italienisch am Gymnasium Leopoldinum trifft Italienisch am Sprachenzentrum der Universität Passau

Am 20. Mai 2025 leitete die Dozentin Anna Leone eine Lehrveranstaltung, die Italienischlernende zweier elfter Klassen des Gymnasiums Leopoldinum – zukünftige Universitätsstudierende – mit Studierenden des B2-Kurses Aufbaustufe 1 Italienisch am Sprachenzentrum der Universität Passau zusammenbrachte.

Thema waren kulturelle Präferenzen nach dem Modell von Hofstede – ein Bestandteil des Lehrwerks Stivale, das im B2-Kurs verwendet wird.

Ziel für die Schülerinnen und Schüler war es, eine erste Einführung in kritische akademische Reflexion zu erhalten, während die Studierenden ihre Ausdrucksfähigkeit zu soziologischen Konzepten stärkten und eine aktive Tutorenrolle übernahmen.

Der Unterricht folgte einem handlungsorientierten, kooperativen Ansatz:

Ausgehend von Hofstedes kulturellen Präferenzdimensionen – etwa Individualismus versus Kollektivismus, Stellenwert von Hierarchien oder Unsicherheitsvermeidung – erarbeitete jede gemischte Gruppe (Gymnasium–Universität) eine eigene Frage für ein Kahoot-Quiz mit dem Titel

„Quanto conosci gli italiani e quanto conosci i tedeschi?“ („Wie gut kennst du die Italiener? Und wie gut kennst du die Deutschen?“).

Wo Hofstede z. B. beschreibt, dass Italiener „Unsicherheit“ zu 50 % vermeiden, Deutsche hingegen zu 65 %, reflektierten die Teilnehmenden ihren eigenen Umgang mit „Unsicherheit“ im Alltag. Sie teilten persönliche Erfahrungen, um das Modell mit ihrer Lebenswirklichkeit zu verbinden. Daraus entstand die erste „Richtig oder falsch?“-Aussage des Quiz: „Du bist Italiener, wenn du vor einer Prüfung auswendig lernst, um Unvorhergesehenes zu vermeiden“ – eine Aussage, die angesichts des entspannteren Umgangs der Italiener mit Unsicherheit als falsch gilt.

Insgesamt wurden 14 Fragen entwickelt und im Quiz mit großem Enthusiasmus gespielt.

„Es war eine tolle Erfahrung und spannend, mal an einer Italienischstunde an der Uni teilzunehmen“, erzählte eine Schülerin des Gymnasiums Leopoldinum.

„Die Rolle als Tutor für die Schülerinnen und Schüler hat mir echt Spaß gemacht – ich konnte mein Italienisch anwenden und gleichzeitig lernen, wie man Inhalte klar und einfach erklärt“, meinte ein Student aus dem B2-Italienischkurs.

Im Mittelpunkt stand die Entwicklung interkultureller Kompetenz – das bewusste, stereotypefreie Verstehen kultureller Unterschiede – und es wurde eine lebendige Brücke zwischen Schule und Universität geschlagen.